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Geschichte und Ausblick

Es begann in einem Wohnzimmer

Der Kindergarten wurde 1972 von Gisela Schimpf-Anschütz   gegründet. Sie begann die Arbeit im Wohnzimmer eines Elternhauses, das zu den Gründungseltern gehörte. Morgens sammelte sie selbst die Kinder in einem Kleinbus ein und dann fuhren sie alle zusammen zu der besagten Familie. Das war echte Pionierzeit- sehr familiär und gemütlich. Recht bald gab es dann aber Platz für zwei Kindergartengruppen auf dem benachbarten Hofgut Rengoldshausen, in einer einfachen Holzbaracke.

Die Arbeit und Entwicklung des Kindergartens war stets eng mit der Entwicklung der Waldorfschule verknüpft, die ebenfalls 1972 gegründet wurde. Träger von Schule, Kindergarten und Hort ist bis heute die Gemeinnützige Genossenschaft zur Förderung der Freien Waldorfschule am Bodensee e G.

Schon bald wurde eine dritte Kindergartengruppe im Haupthaus des Hofguts Rengoldshausen gegründet. Die Schule errichtete ihren Neubau, so dass Anfang der 80iger Jahre eine vierte Gruppe in ehemaligen Schulgebäuden eröffnet werden konnte und in Folge am Ende der 80iger Jahre, eine fünfte Gruppe. Eine der drei Gruppen zog vom Hofgut zur Schule. Anfang der 90iger Jahre entstand eine erste Kleinkindgruppe für die Kinder zwischen 2 und 4 Jahren. Seither gab es vier Kindergartengruppen auf dem Schulgelände und zwei Gruppen auf dem Hofgut Rengoldshausen.

Seither hat der Kindergarten sein Betreuungsangebot über die Jahre kontinuierlich erweitert. Es kam, neben den klassischen Regelgruppen mit Halbtagesbetreuung für Kinder ab drei Jahren, die Nachmittagsbetreuung hinzu. Als nun auch, durch die bundesweite Krippenoffensive initiiert, eine Kinderkrippe gegründet und die Ganztagesbetreuung ausgebaut werden sollte, zeichnete sich deutlich ab, dass der Bau eines neuen Kindergartengebäudes unumgänglich ist.

2011 war der Entschluss zum Neubau ausführlich diskutiert und geprüft und auch von kommunaler Seite befürwortet. Die Planungsphase konnte beginnen und am 18.05.2012 beginnt offiziell der Bau des Kindergartens mit dem ersten Spatenstich. Im Juni 2014 war es nun endlich soweit. Mit vielen helfenden Händen aus dem Kollegium und der gesamten Kindergartenelternschaft nahm man in den Pfingstferien Abschied von den alten Holzbaracken und der Neubau, gegenüber dem Schulgebäude, wurde mit den Kindern bezogen und heimisch gemacht.

Hatte man am Anfang in den beiden neuen Krippengruppen und dem Neuland der Ganztagesbetreuung noch nicht gleich die volle Gruppenbelegung erreichen können, sind diese Betreuungsformen inzwischen sehr nachgefragt und nachhaltig voll ausgelastet. Der Zulauf hat sich inzwischen so gesteigert, dass vergangenen Sommer der Entschluss gefallen ist, neben dem bestehenden Angebot von zwei gut etablierten Krippengruppen, zwei volle Ganztagesgruppen und vier klassischen Regelgruppen, zusätzlich, eine Naturgruppe mit weiteren zwanzig Kindergartenplätzen einzurichten. Aktuell werden, bei immer noch steigender Nachfrage, rund 170 Kinder an den beiden Standorten betreut, auf dem Hofgut Rengoldshausen und dem Neubau an der Schule.

Somit ist der Kindergarten nicht nur innerhalb der Genossenschaft eine wichtige und zuverlässige Größe geworden, sondern auch für die Stadt Überlingen stellt der Waldorfkindergarten inzwischen eine tragende Säule in der Kindertagesbetreuung dar. Es hat sich mit der Kommune eine tragfähige und von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit entwickelt. Die kommunalen Zuschüsse sind neben den Elternbeiträgen entscheidend für den positiven Kindergartenhaushalt und es sind dadurch gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen zum Fortbestand der pädagogischen Arbeit des Kindergartens gewährleistet.

Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Angebots bleibt natürlich die Notwendigkeit der Entwicklung der Organisationsstrukturen nicht aus. Mit Einzug in den Neubau im Jahr 2014 wurde mit dem gesamten Kollegium des Kindergartens ein fast zweijähriger Struktur- und Organisationsentwicklungsprozess mit dem Ergebnis durchgeführt, dass wir heute auf tragfähige, dialogisch geführte Organisations- und Leitungsstrukturen zurückgreifen können. Auch das Instrument der kontinuierlichen externen Beratung, der Evaluation unserer pädagogischen Arbeit und auch der Organisationsprozesse, hat sich, neben der Mitarbeit der Eltern auf Leitungsebene, als wertvolles Qualitätssicherungsmerkmal etabliert.

Ausblickend kann, analog zur äußeren Entwicklung, durchaus von einer stetig wachsenden Kindergartengemeinschaft zwischen Eltern und Kindergartenkollegium gesprochen werden, was einen deutlichen Mehrwert über die bloße Institution hinaus darstellt. Diese wird auch in Zukunft, im Dialog, zielführende Antworten auf die weitreichenden, gesellschaftlichen Fragestellungen entwickeln und somit hoffentlich einen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft für unsere Kinder leisten können.